Sonntag - 08.05.2022

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Name Kultur im Bahnhof e.V.

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»GESICHT ZEIGEN«

Gruppenausstellung

Ostkreuzschule für Fotografie | Seminar Michael Grieve 

“In order to get the right shot, you have to get uncomfortable.”, lehrte Michael Grieve, der Leiter der Seminarklasse an der Ostkreuzschule für Fotografie OKS. Nach einem Jahr sind die Abschlussarbeiten der FotografInnen fertig und werden präsentiert. Die verschiedenen Arbeiten sind eine Annäherung an die Herausforderung der Fotografie: Die Wirklichkeit so darzustellen, «wie sie wirklich ist». Dabei reibt sich die Wirklichkeit mit der Perspektive des Fotografen. Heraus kommen hochwertige perspektivische Arbeiten, die den einzelnen Fotografen auf seiner Suche nach der individuellen Wahrheit begleiten. 

Mit Arbeiten von: Séverine Lenglet, Malea Birke, Julia Akimova, Thomas Hirsch-Hüffell

Kurator: Michael Grieve, Lehrer an der Ostkreuzschule für Fotografie OKS, Berlin 

Séverine Lenglet, Journalistin & Fotografin, beschäftigte sich mit der Mutterrolle in Deutschland. Hinter jeder Mutter, so hingebungsvoll und glücklich sie auch sein mag, steht eine Frau mit ihren Gefühlen, Emotionen, Wünschen, Träumen, Frustrationen, Sorgen und Ängsten. Die Serie „10 Femmes“ ist das Ergebnis eines Austauschs mit 10 Frauen, mit 10 jungen Müttern, die die Idealisierung der Mutterrolle hinterfragen, die oft wenig Raum für die vielen Facetten unserer weiblichen Identitäten lässt.

Malea Birke, Heilkünstlerin, portraitierte den sozialpolitischen Prozess „The space in between“. Es ist die persönliche und soziale Analyse über den Augenblick, wenn eine Sache endet und die nächste noch nicht greifbar ist. Dieser Raum scheint rhythmisch zu sein und sich auf privater Ebene und auf kollektiver Ebene durch Geburt, Altern und Tod aufzuzeigen. In den meisten Fällen gilt er als unangenehm, weil er mit der Ungewissheit konfrontiert. Sie besuchte Orte des zweiten Weltkrieges, begleitete eine Frau vor ihrer Geburt, portraitierte eine Wohnung, wo der Bewohner kurz vorher verstorben war und begleitete Menschen, die sich am Ende ihres Lebens mit der Vergänglichkeit beschäftigen. 

Julia Akimova, Architektin & Fotografin, untersuchte in „Brothers and sisters“ zwischenmenschliche Beziehungen unter erwachsenen Geschwistern. Die Fotos entstanden jeweils nach einem Gespräch, in dem die porträtierten Geschwister über ihre Beziehung zueinander berichteten. Es wurden sowohl Verbundenheit und Nähe, als auch Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten, in diesem kleinen Universum namens Blutverwandtschaften untersucht. Wie hat die erwachsenen Geschwister die gemeinsame Zeit in der Kindheit geprägt? Wie nah steht man im erwachsenen Leben zueinander? Wie viel darf eine fremde Person von solch intimen Lebenserfahrungen erfahren? All die Fragen wurden unterschiedlich von den porträtierten Personen wahrgenommen und reflektiert. Für einige waren diese Konstellation und das Endergebnis doch zu persönlich. Diese Portraits werden die lieben Gäste der Ausstellung nicht betrachten können. 

Thomas Hirsch-Hüffell, Pastor, Coach & Fotograf, beschäftigt sich jahrzehntelang mit Menschen und ihren Gemütszuständen. In den Portraits „von vorne“ zeigt er, wie sich in Mimik und Gestik etwas offenbart und gleichzeitig verbirgt. Es gehört zum alltäglichen Miteinander, Botschaften in Gesichtern zu interpretieren. In zwei Videoinstallationen lotet er die Kommunikation zwischen Betrachter und Betrachtetem aus.

Sonntag, 08. Mai, Vernissage, 16 Uhr:

Die vier FotografInnen werden Rede und Antwort stehen, was es mit den Augenblicken der Begegnung auf sich hat. Sie werden von dem Prozess der Annäherung, Findung, Verwerfung, Bloßstellung und Feststellung berichten. Ein Auf und Ab, der sich doch festhalten lässt.

Sonntag, 22. Mai, Fotosession, 16 Uhr:

Über Verlosung kann das Publikum eine Portraitierung durch einen der Künstler gewinnen.

Sonntag, 05. Juni, Finissage, 16 Uhr

 Kaffee und Kuchen ab 15:30 Uhr.