Das Haus
Geschichte
Im Jahr 1835 wurde in Stettin, dem heutigen
Szczecin, beschlossen, eine Eisenbahnverbindung von der damaligen preußischen
Küstenstadt in die Hauptstadt Berlin zu erbauen. Die Strecke Berlin – Eberswalde
wurde im Sommer 1842 fertig gestellt. Für Biesenthal war ursprünglich
kein Bahnhofsbau vorgesehen, Anfang 1843 wurde jedoch ein Haltepunkt eingerichtet.Eine
einfache Bretterbude stellte das erste Bahnhofsgebäude dar. |
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Das Haus
in seiner heutigen Form ist im Laufe der Zeit mehrmals angebaut und aufgestockt
worden. So wurde noch im Jahr 1843 ein Stationsgebäude mit einer Wohnung
für
den Bahnmeister und zwei Wohnungen für den Wärter errichtet
(der Mitteltrakt des heutigen Gebäudes). 20 Jahre später erweiterte man den Bau zur Bahnhofstraße hin und wiederum knappe zwanzig Jahre später wurde das Gebäude nach Norden hin verlängert. Diverse Anbauten wie Fahrradschuppen oder auch eine Bahnsteigüberdachung (von 1908) sind heute verschwunden. Der mittlere Teil wurde 1923 aufgestockt, darin entstand eine Wohnung für den Bahnhofswirt. Das Bahnhofsgebäude selbst überstand den zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet, bei einem Angriff wurden jedoch die Gleise und das Stellwerk zerstört.1944 wurde alles wieder aufgebaut, bei einem Zugunglück im April 1945 jedoch erneut zerstört. Durch den Angriff eines Tieffliegers auf einen leeren Kesselwagen wurde der Lokführer getötet und der Zug fuhr auf einen stehenden Flüchtlingszug auf. Dabei starben 15 Menschen. Aus der Zeit bis 1989 sind keine weiteren baulichen Veränderungen bekannt, lediglich der ursprüngliche Warteraum für die Reisenden wurde 1964 als weiterer Raum für die Bahnhofsgaststätte genutzt. |
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Noch 1992/93 wurde von der damaligen
Reichsbahn die Fassade des Bahnhofes neu gestaltet und das Dach erneuert.
Schon 1996 schloss die Bahn den Fahrkartenschalter. Die letzten Bahnmitarbeiter
gingen 2001 (bis auf die Mitarbeiter des Stellwerkes, das bis 2006 betrieben
wurde). Die Bahnhofsgaststätte machte 2003 zu. Im September 2005 hing an einem Fenster im Bahnhof ein Zettel mit einer Telefonnummer und dem Hinweis, dass der Bahnhof gegen Gebot zu verkaufen sei. Eine Gruppe von Biesenthalern setzte sich in den folgenden zwei Monaten zusammen und erarbeitete ein grobes Konzept zur Neunutzung des Bahnhofs als Kulturzentrum. Im November 2005 konnte der frisch gegründete Verein „Kultur im Bahnhof“ das Gebäude kaufen. |
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Elke Eckert | ||
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